Nach dem Grußwort von Jürgen Roth, Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen und Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Villingen-Schwenningen widmete sich Präsident Hanno Hurth bei seinem Rückblick auf das vergangene Jahr besonders den Herausforderungen, vor denen das Badische Rote Kreuz im Bereich des Bevölkerungsschutzes steht. Europa und damit auch der Bevölkerungsschutz hierzulande stehe vor einer deutlich veränderten Sicherheitslage. Zudem sei mit einer zunehmenden Zahl von Naturkatastrophen rechnen. Die Einheiten und Einrichtungen des Bevölkerungsschutzes müssten sich deshalb stärker als bisher auch auf Lagen außerhalb der täglichen Gefahrenabwehr vorbereiten und dafür ausgerüstet werden. Hurth betonte: „Ein wichtiges Anliegen ist uns, den Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg zukunftsfest zu machen, wofür 0,5 Prozent des Landeshaushaltes eingeplant werden sollten.“ Der Landesverband selbst leiste mit dem neugeschaffenen Landeslager in Vogtsburg am Kaiserstuhl seinen Beitrag für einen zukunftsfähigen Katastrophenschutz.
Der Präsident würdigte zudem den Einsatz der Ehrenamtlichen im Badischen Roten Kreuz: „Ihr Engagement, ihre Zeit und ihre Energie sind das Herzstück unseres Verbandes. Ohne sie könnten wir die zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen nicht bewältigen. Sie alle sind ein leuchtendes Beispiel für Solidarität und Menschlichkeit. Dafür gebührt Ihnen unsere höchste Anerkennung.“
Landesgeschäftsführer Leonard von Hammerstein betonte die Rolle des Roten Kreuzes: „Wir bleiben ein zentraler Akteur bei der Bewältigung der Herausforderungen, die sich aus den aktuellen Umbrüchen ergeben. In unterschiedlichen Feldern. Bei der Bewältigung von Krisen und Katastrophen ebenso wie in der Gestaltung der Zukunft der sozialen Daseinsvorsorge.“
An allen Ecken seien herausfordernde Umbrüche zu sehen:
ein Umbruch der Wirtschaft, ein Umbruch des Sozialstaats, ein technologischer Umbruch, geprägt von den Veränderungen durch KI, ein massiver politischer Umbruch, der einhergehe mit einem gefährlichen Verlust an Vertrauen in Institutionen, ein Umbruch der regelbasierten Weltordnung der letzten achtzig Jahre und dazu die „größte Aufgabe der Menschheitsgeschichte“, der Klimaerhitzung. Deshalb brauche die Gesellschaft gerade jetzt das Rote Kreuz. "Denn was wir tun, macht einen Unterschied. Wir können nicht die Gesamtlage verändern, aber wir können für unsere Werte und Ziele einstehen.”
Die Bewältigung der aus diesen Umbrüchen hervorgehenden Herausforderungen könne allerdings nur gelingen, wenn die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stünden.
Als Gast der Versammlung skizzierte Oberstarzt Dr. Jens Peter Evers die Anforderungen, die sich aus dem Operationsplan D an das Rote Kreuz ergeben und ergänzte damit anschaulich die Ausführungen von Präsident Hanno Hurth.
